Unter Pränataldiagnostik versteht man Untersuchungsmethoden, die das ungeborene Kind auf mögliche Schäden und Krankheiten abklären sollen. Davon zu unterscheiden sind die Untersuchungen bei der Mutter auf sie selbst betreffende Erkrankungen wie z.B. Infektionen, die auch einen Einfluss auf ihr Ungeborenes haben können.
In den letzten Jahren hat dieser Zweig der Schwangerenbetreuung massive Veränderungen erfahren, deren Ende durch die rasante Entwicklung der Ultraschalltechnik und der Molekularbiologie noch nicht abzusehen ist.
Noch vor 20 Jahren bestand die Empfehlung, bei einer Patientin im Verlauf der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen durchzuführen und - sofern unauffällig - einer Frau ab 35 Jahren eine Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) anzubieten, um kindliche Chromosomenstörungen auszuschließen. Diese Grenze war willkürlich gesetzt, da die Häufigkeit von Chromosomenstörungen mit dem Anstieg des mütterlichen Alters kontinuierlich zunimmt.
Die Amniozentese sowie analoge Verfahren zur Gewebs- und Fruchtwasserentnahme haben jedoch inzwischen an Stellenwert erheblich eingebüßt und werden nur noch in Ausnahmefällen bei konkreten Verdachtsmomenten durchgeführt.
Im Augenblick werden zur Aufdeckung kindlicher Erkrankungen in der Routine-Diagnostik (Screening = Untersuchung ohne Verdacht auf eine Erkrankung !) standardmäßig folgende Untersuchungen angeboten - und zwar unabhängig vom mütterlichen Alter!:
Auffällige Befunde bei diesen Routine-Untersuchungen erfordern anschließend natürlich noch zusätzliche Kontrollen.
Die medizinischen Fortschritte im Bereich der Molekularbiologie erlauben inzwischen auch, durch entsprechende Tests im mütterlichen Blut durch die Untersuchung dort befindlicher fetaler Faktoren nach den wichtigsten kindlichen Chromosomenstörungen zu fahnden (NIPT = nicht invasive Pränatal-Tests); die Ergebnisse beinhalten dann die Wahrscheinlichkeit z.B. für das Auftreten eines Down-Syndroms.
In Deutschland werden diese Tests allerdings von verantwortungsbewussten Frauenärzten/innen in der Regel nur in Kombination mit einem Erst-Trimester-Screening und dann nicht vor der 12. SSW. durchgeführt, da eine frühzeitige Bestimmung viele ethische Probleme mit sich bringt, deren Diskussion noch nicht abgeschlossen ist.
Wichtig sind im Rahmen der Pränataldiagnostik folgende Feststellungen:
Daher unsere Empfehlung: Lassen Sie sich von uns über die möglichen Methoden und ihre Vor- und Nachteile beraten!
Und wenn wir Sie dann bei unauffälligen Befunden beruhigen können, freuen wir uns mit Ihnen auf Ihr zu erwartendes Baby !
Ihr Praxisteam